Was macht eigentlich ein Komparse?
Regel Nummer eins: "Niemals direkt in die Kamera gucken". Recht viel mehr kann man nicht falsch machen und eine Finanzspritze kann schließlich jeder brauchen.
Wir kennen sie als Straßenpassanten, Kaffeebesucher oder Zuschauer einer Talkshow. Komparsen, auch als Statisten bekannt, sind die Darsteller von kleinen, meist stummen Rollen und werden in jeder Filmproduktion gebraucht. Denn sie sind es, die den Alltag in die Aufnahmen bringen und die Szenerie der Handlung authentisch gestalten. Aus diesem Grund kommt auch grundsätzlich jeder, unabhängig von Alter und Aussehen, für den Job in Frage, denn, um im Hintergrund zu wirken, sind keine Filmstar-Qualitäten notwendig. Flexibel sollte man allerdings sein, wenn man die Luft am Set schnuppern will. Bei einem Nachtdreh musste schon der eine oder andere auf seinen wohlverdienten Schlaf verzichten.
Schnelles Geld für wenig Arbeit
Komparsentätigkeiten eignen sich hervorragend, um mit einem geringen Aufwand die Haushaltskasse mit ein paar Euro aufzustocken. Der Nachteil: Regelmäßig Geld verdienen gelingt nur ein paar wenigen "Komparsen-Profis". Die meinen zwar, wer in Köln oder München wohnt und sich engagiert um Buchungen kümmert, für den sei es auch kein Problem jeden Tag zu "drehen". Aber im Normalfall ist ein Komparsenjob eine nicht-kalkulierbare, unerwartete Finanzspritze. Die aber, gemessen an den Anforderungen, die zu erfüllen sind, überdurchschnittlich gut ausfällt.
Am Drehort richtet man sich in der Regel nach den Anweisungen der zuständigen Regieassistenten, Pünktlichkeit wird von den Verantwortlichen ebenso vorausgesetzt, wie ein professionelles, rollengemäßes Auftreten. Die Beachtung einer Grundregel ist für alle Komparsen ein ungeschriebenes Gesetz: "Niemals direkt in die Kamera zu blicken". Wer sich nicht daran hält, kann eine ganze Szene ruinieren. Produktionsfirmen verstehen diesbezüglich keinen Spaß und für den Betroffenen ist es schnell der letzte Film-Auftritt gewesen.
So wird's gemacht
Einen Bedarf an Komparsen haben prinzipiell alle größeren Filmproduktionen, auch wenn sich die Produktion hauptsächlich auf die bereits erwähnten Großräume konzentriert. Je nach thematischer Ausrichtung des Films werden Leute mit bestimmten Merkmalen gesucht. So ist man zum Beispiel in einem historischen Drama mit Piercing, gefärbten Haaren und sichtbaren Tattoo einfach nicht glaubwürdig.
Um an Aufträge als Komparse zu kommen, wäre ein erster Schritt, sich in die Karteien branchenüblicher Vermittlungsagenturen eintragen zu lassen. Die meisten verlangen hierfür ein Ganzkörper- und ein Portraitfoto. Es existieren allerdings auch Komparsenagenturen, die eine Vermittlungsgebühr fordern. Wem das zu teuer ist, der kann sein Glück bei den Arbeitsämtern der größeren Städte versuchen. Deren Künstler-Vermittlungsdienste sind über die Tätigkeiten vor Ort informiert und helfen gerne weiter.
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